Edition Zahnarztpraxis
Edition Dentallabor
Edition Zahnarztpraxis mit Dentallabor
GOÄ 2699
Anlegen und Fixation einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer
Anlegen und Fixation einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer
Arbeiten & Organisieren
GOÄ 2699 Schnellcheck
- Abrechenbar
- Die GOÄ 2699 ist abrechenbar für das Anlegen und die Fixation einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer.
- Die GOÄ 2699 ist Bestandteil des für Zahnärzte geöffneten Abschnitts L IX – Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und demnach für die zahnärztliche Abrechnung zugänglich.
- Die GOÄ-Nr. Ä2699 ist abrechenbar je Anlegen und Fixieren einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer.
- Zusätzlich abrechenbar
Weitergehende Schienungsmaßnahmen, die im selben Kiefern zusätzlich medizinisch indiziert sind, sind gemäß ihren Bestimmungen zusätzlich berechenbar, z. B.
- GOÄ 2700 – Anlegen von Stütz-, Halte- oder Hilfsvorrichtungen (z. B. Verbandsplatte, Pelotte) am Ober- oder Unterkiefer oder bei Kieferklemme
- GOÄ 2701 – Anlegen von extraoralen Stütz-, Halte- oder Hilfsvorrichtungen, einer Verbands- oder Verschlussplatte, Pelotte oder dergleichen - im Zusammenhang mit plastischen Operationen oder zur Verhütung oder Behandlung von Narbenkontrakturen
Wird lediglich ein Teil des gebrochenen Kiefers geschient, entspricht dies nicht dem Leistungsinhalt der GOÄ 2699, hierfür steht die GOÄ 2697 zur Verfügung.
- GOÄ 440 – Zuschlag für die Anwendung eines Operationsmikroskops bei ambulanten operativen Leistungen,
- GOÄ 441 – Zuschlag für die Anwendung eines Lasers bei ambulanten operativen Leistungen, je Sitzung und
- GOÄ 445 – Zuschlag bei ambulanter Durchführung von operativen Leistungen, die mit Punktzahlen von 1200 oder mehr Punkten bewertet sind.
- Abrechnungsbestimmung
Abrechnungsbestimmung GOÄ-Nr. 2699
keine
Allgemeine Bestimmungen
Zur Erbringung der in Abschnitt L aufgeführten typischen operativen Leistungen sind in der Regel mehrere operative Einzelschritte erforderlich. Sind diese Einzelschritte methodisch notwendige Bestandteile der in der jeweiligen Leistungsbeschreibung genannten Zielleistung, so können sie nicht gesondert berechnet werden.
Werden mehrere Eingriffe in der Brust- oder Bauchhöhle in zeitlichem Zusammenhang durchgeführt, die jeweils in der Leistung die Eröffnung dieser Körperhöhlen enthalten, so darf diese nur einmal berechnet werden; die Vergütungssätze der weiteren Eingriffe sind deshalb um den Vergütungssatz nach Nummer 2990 oder Nummer 3135 zu kürzen.
- Kommentare
- Spitta Kommentar
Die Fixation ist explizit als notwendiger Leistungsbestandteil genannt. Das Anlegen einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer ohne Fixation entspricht somit nicht dem Leistungsinhalt. Da die Fixation von der Leistungsbeschreibung umfasst wird, gilt sie als Bestandteil der Leistung und ist nicht gesondert berechenbar.
Die GOÄ 2699 zielt auf das Anlegen und Fixieren einer Schiene am gebrochenen Kiefer ab. Ist der Kiefer nicht gebrochen, ist dieser als „unverletzt“ zu betrachten. Für die Berechnung des Anlegens und Fixierens einer Schiene am unverletzten Kiefer steht die GOÄ 2698 zur Verfügung.
Beispiel
Das Erbringen einer Leistung gemäß GOÄ 2699 kommt in der Zahnheilkunde insbesondere infrage- für das Anlegen und Fixieren einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer zur konservativen Frakturversorgung (z. B. nach Trauma),
- für das Anlegen und Fixieren einer Schiene am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer für die mandibulo-maxilläre Fixation und Schienung des gebrochenen Kiefers am unverletzten Gegenkiefer oder
- für das Anlegen und Fixieren einer Schiene am in Folge eines umfassenden kieferchirurgischen Eingriffs gebrochenen Ober- oder Unterkiefers (iatrogen verursachte Kieferfraktur, z. B. nach Umstellungsosteotomie).
Anwendungsempfehlung
Die Fixation der Schiene (z. B. mit Befestigungsligaturen) ist Leistungsbestandteil, insofern kann das Anlegen von Drahtligaturen, Drahthäkchen oder dergleichen zur Fixation der Schiene im Zusammenhang mit der Leistungserbringung einer Leistung nach GOÄ 2699 nicht zusätzlich als „selbständige Leistung“ nach GOÄ 2697 berechnet werden.Erfolgt das Anlegen von Drahtligaturen, Drahthäkchen oder dergleichen nicht zur Fixation der Schiene, sondern zu einem anderen Zweck (z. B., um nach Gelenkchirurgie eine Deviation des Unterkiefers zu verhindern), trifft in Bezug auf die GOÄ 2697 zu, dass die Leistung als „selbstständige Leistung“ erbracht worden ist. In diesem Fall ist die GOÄ 2697 neben der GOÄ 2699 berechenbar. Eine nachvollziehbare Dokumentation des Sachverhalts ist für eventuelle Rückfragen von Erstattungsstellen empfehlenswert.
Auch im Fall von Schienungen am gebrochenen Ober- oder Unterkiefer, bei denen eine Fixation der Schienung im Gegenkiefer notwendig ist, ist das sitzungsgleiche (aber ortsverschiedene) Ansetzen der GOÄ 2697 neben der GOÄ 2699 plausibel.
In Verbindung mit einem Trauma kann gleichzeitig zur GOÄ 2699 die GOÄ 2698 für die Schienung am unverletzten Kiefer für den Gegenkiefer hinzukommen, wenn zur Ruhigstellung des gebrochenen Kiefers dieser mit Hilfe von intermaxillären Zügen mit dem unverletzten verbunden wird.
Im Zusammenhang mit der Leistungserbringung verwendete Materialien können gemäß § 10 Abs. 1 GOÄ berechnet werden. Die Material- und Laborkosten für die zahntechnische Herstellung von Schienen werden gemäß § 9 GOZ berechnet.
Für die vollständige Erneuerung Schienung gemäß GOÄ 2699 kann die Gebührenziffer erneut in Ansatz gebracht werden. Die lediglich partielle Erneuerung, das Wiederanbringen sowie das Entfernen entsprechen nicht dem Leistungsinhalt der GOÄ 2699, hierfür ist die GOÄ 2702 zur Verfügung.
- Zuschläge
Folgende Zuschläge können in Verbindung mit der GOÄ 2699 berechnet werden:
- GOÄ 440 – Zuschlag für die Anwendung eines Operationsmikroskops bei ambulanten operativen Leistungen,
- GOÄ 441 – Zuschlag für die Anwendung eines Lasers bei ambulanten operativen Leistungen, je Sitzung und
- GOÄ 445 – Zuschlag bei ambulanter Durchführung von operativen Leistungen, die mit Punktzahlen von 1200 oder mehr Punkten bewertet sind.
- Spitta Kommentar