CMD-Schienen in den einzelnen Therapieschritten – Teil 1
- 9. Februar 2023
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Diese Fehlregulationen können schmerzhaft sein oder die Ursache für Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Panikattacken (Herzrasen) und Stress im Alltag darstellen. Die kraniomandibuläre Dysfunktion kann sowohl Ursache als auch Folge von Stress sein. Die Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und Therapie definiert CMD als Sammelbegriff für eine Reihe klinischer Symptome der Kaumuskulatur und/oder des Kiefergelenks sowie der dazugehörenden Strukturen im Mund- und Kopfbereich.
Die genaue Diagnose unterscheidet: Störung der Kauflächen (Okklusopathie), Störung der Kaumuskulatur (Myopathie) und Störung des Kiefergelenkes (Arthropathie). Im engeren Sinne handelt es sich dabei um Schmerzen der Kaumuskulatur („myofaszialer Schmerz“), Verlagerungen der Knorpelscheibe im Kiefergelenk („Diskusverlagerung“) und entzündliche oder degenerative Veränderungen des Kiefergelenks („Arthralgie, Arthritis und Arthrose“).
Je nach Behandlungsansatz werden unterschiedliche Therapien angewendet. Die Diagnose und Behandlung erfolgen in enger Abstimmung zwischen Zahnarzt und Zahntechniker.
Hierbei können sehr unterschiedliche und individuelle Leistungen entstehen. Die Anwendung digitaler Techniken (Intraoralscan, CAD/CAM, 3D-Druck) erzeugen eine Vielzahl an unterschiedlichen Abrechnungsvarianten. Die zahntechnischen Arbeitsschritte ergeben sich aus den unterschiedlichen Behandlungsstufen nach den jeweiligen Sitzungen des Patienten beim Zahnarzt.
- Sitzung: Anamnese und Befundaufnahme
- Sitzung: Intraoralscan OK und UK, Bissnahme, Registrierung (Zebris®), Intraoralscan der Bissnahme, intra- und extraorale Fotos, Modellanalyse mit dem Zahntechniker
Beispiel:
- Patient PKV
- Abformung: Intraoralscan
Abrechnung über BEB 97
(0)beb 97 | Berechenbare Leistungen | Menge | Anmerkung |
---|---|---|---|
0xxx | Anlage der Scandaten | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | Empfang und/oder Aufbereitung der Mundscandaten | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | CAM/CAD, Anpassung virtuelles Gegenkiefermodell | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | CAD/CAM, Anpassung virtuelles Arbeitsmodell | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | CAD/CAM, virtueller Artikulator | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | Modell gedruckt für Zebris® | 2 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | 3D-gedrucktes Modell sockeln | 2 | eigene beb-97-Position anlegen |
0253 | Split-Cast Sockel an Modell | ||
0405 | Modellmontage in individuellen Artikulator I | ||
0408 | Montage eines Gegenkiefermodelles | ||
0xxx | Modellanalyse, auch digital | 2 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | Zebris® Attachment anpassen und bearbeiten | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | Zebris® Modell anpassen | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0xxx | Zebris® Frontalzahn anpassen, je Kiefer | 1 | eigene beb-97-Position anlegen |
0732 | Desinfektion | je | |
Mat. | Druckmaterial |
Diese Abrechnung ist sehr detailliert und beschreibt nachvollziehbar den Herstellungsprozess im Dentallabor.
Die Abrechnung der digitalen Leistungen sollte sich nicht nur auf das Endprodukt beziehen, sondern auch die Einzelschritte im Herstellungsprozess berücksichtigen. Da diese umfangreichen Therapieformen sehr oft einen individuellen Ablauf haben, ist eine pauschale Abrechnung nicht möglich.
Im nächsten Teil wird anschließend die erste Schiene angefertigt.
Beachten Sie immer den Einzelfall und rechnen Sie nicht pauschal ab.
Zahntechnikermeister
Stefan Sander