Suchergebnisse werden geladen...
Keine Filter aktiv
0 Ergebnisse

© freepik.com/ASDFpik

Wissenstransfer

  • 10. August 2023
  • Lesezeit: 4min
  • 0 Kommentare
„Fachkräftemangel“ – wer hat sich damit noch nicht beschäftigt? Nahezu jeder Betrieb ist oder wird hiervon betroffen sein/werden.




Wie sieht es eigentlich aus, wenn bestimmte Mitarbeiter in Schlüsselpositionen in einem Betrieb ausfallen oder schlimmstenfalls das Unternehmen verlassen?
Neben der Arbeitskraft und der dadurch erzeugten Mehrarbeit für die „übrigen“ Beschäftigten ist hiermit auch sehr oft ein großer Verlust von Erfahrung und Wissen verbunden.

Folgendes Problem ist vor einigen Monaten an mich herangetragen worden:
Der Inhaber eines Dentallabor (ca. 18 Mitarbeiter) rief mich an und teilte mir mit, dass seine Abrechnungskraft gekündigt hat. Außer dieser Abrechnungskraft hat der Inhaber nur aushilfsweise Rechnungen und Kostenvoranschläge geschrieben. Ich erkundigte mich bei dem Inhaber, ob er nicht die Rechnungen und Kostenvoranschläge vorübergehend selbst schreiben könne. Die Antwort war überraschend: „Ich kenne mich damit nur oberflächlich aus!“.

Das bedeutet, dass in den vielen Jahren eigentlich kein oder nur sehr wenig Wissenstransfer stattgefunden hat.

Den Begriff „Wissenstransfer“ verbinden wir allzu oft nur mit großen Industrieunternehmen. Aber ist dies nicht gerade im zahntechnischen Handwerk zwingend erforderlich?

Wissenstransfer im Handwerk ist der Austausch von Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen zwischen erfahrenen Mitarbeitern und neuen Kollegen und Generationen. Dies geschieht oft in Form von Lehrlingsausbildung, Meister-Schüler-Beziehungen oder internen Schulungen. Ein effektiver Wissenstransfer ist entscheidend, um erlerntes Wissen zu bewahren und technologische Fortschritte zu integrieren. Er fördert auch die Qualitätssteigerung und Innovationskraft in der Handwerksbranche.

Wichtige Aspekte des Wissenstransfers im Handwerk:

  • Mentoring: Erfahrene Handwerker begleiten und unterstützen junge Lehrlinge, um praktisches Wissen weiterzugeben.
  • Praktische Ausbildung: Hands-on-Erfahrung ist unerlässlich, um handwerkliche Fertigkeiten zu erlernen und zu perfektionieren.
  • Dokumentation: Traditionelles Wissen sollte schriftlich oder digital festgehalten werden, um sicherzustellen, dass es nicht verloren geht.
  • Technologische Integration: Der Wissenstransfer muss auch den Einsatz moderner Technologien und Verfahren einschließen.
  • Offenheit für Neues: Handwerker sollten sich für neue Ideen und Innovationen öffnen, um das Handwerk weiterzuentwickeln.
  • Netzwerke: Der Austausch zwischen Handwerkern und Branchenverbänden ermöglicht den Wissenstransfer über Betriebsgrenzen hinweg.

Insgesamt ist ein gelungener Wissenstransfer von entscheidender Bedeutung, um die Erfahrung und das Wissen zu bewahren, die Qualität zu steigern und das Handwerk für die Zukunft zu stärken.
Hierbei sollten wir uns nicht nur auf das handwerkliche Wissen beschränken, sondern alle Bereiche des Unternehmens berücksichtigen. Auch und gerade die administrativen Bereiche sollten beachtet werden. Das bedeutet unter Umständen, dass vielleicht auch die technischen Umsetzungsmöglichkeiten neu überdacht werden müssen.

Wie lässt sich das Thema „Wissenstransfer“ umsetzen?

  • Schulungen und Workshops für alle! Mitarbeiter und Lehrlinge.
  • Einsatz von digitalen Plattformen und Wissensdatenbanken.
  • Mentoring-Programme für den Erfahrungsaustausch zwischen erfahrenen Mitarbeitern und Neueinsteigern.
  • Regelmäßige interne Meetings und Erfahrungsaustausch.
  • Kooperationen mit Bildungseinrichtungen.
  • Erstellung und Nutzung von Videos und Tutorials für den Wissenstransfer.
  • Einführung von Best-Practice-Dokumentationen und Prozessoptimierungen.
  • Betriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten fördern.

Wissenstransfer hat auch etwas mit Kapitalbindung zu tun. Stellen wir uns einmal vor, dass wir einen Mitarbeiter über Jahre hinweg zu einer Top-Arbeitskraft aufgebaut haben. Jetzt verlässt genau dieser Mitarbeiter aus irgendwelchen Gründen das Unternehmen.
In dem Moment verlässt uns in der Regel auch das Wissen!

Was machen wir eigentlich, wenn wir selbst oder ein Mitarbeiter eine Fortbildung besucht hat?
Findet eigentlich unmittelbar darauf ein Weitergabe des Erlernten innerhalb des Teams statt?
Der Vorteil von Wissenstransfer in einem Unternehmen besteht darin, dass es den reibungslosen Austausch von Informationen, Erfahrungen und Fachkenntnissen ermöglicht. Dies führt zu einer verbesserten Zusammenarbeit und Effizienz zwischen den Mitarbeitern. Wissenstransfer fördert die Weiterentwicklung der Mitarbeiter, steigert ihre Kompetenz und Innovation, was sich positiv auf die Leistung des Unternehmens auswirkt.
Durch die Weitergabe von Wissen werden auch bewährte Verfahren und bewährte Methoden weitergegeben, um Fehler zu reduzieren und die Qualität zu steigern. Ein offener Wissensaustausch fördert eine Lernkultur, motiviert Mitarbeiter und stärkt die Bindung ans Unternehmen. Das Unternehmen wird insgesamt agiler und anpassungsfähiger, um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Ein weiter, nicht zu unterschätzender Effekt ist, dass sich nicht immer alles auf die Geschäftsführung konzentriert.

Fangen wir an:

  • Erzeugen wir Wissen!
  • Transferieren wir Wissen!
  • Nutzen wir Wissen!




Kommentare 0

Keine Kommentare
Schreibe jetzt einen Kommentar.